Der Hersteller von Aktenvernichtern legt Wert auf individuelle Anpassung
Die Produkt- und Verpackungsdesigner auf der ganzen Welt sind damit beschäftigt, neue Artikel einzuführen, die irgendwann zum Recycling entsorgt werden. Für den in Deutschland ansässigen Zerkleinerungsmaschinenhersteller Vecoplan AG ist dieser Umstand ein Grund, neue Zerkleinerungsmaschinenvarianten anzubieten.
Gleichzeitig sagt der Gerätehersteller, dass Betreiber von Recyclinganlagen sich vor Komplikationen in Acht nehmen können, die die Schulungs- oder Komponentenaustauschkosten in die Höhe treiben können.
Daher hat Vecoplan nach eigenen Angaben seine Zerkleinerungsmaschinen „auf den Prüfstand gestellt“ und die Schnittstellen vereinheitlicht. Nutzer können jetzt auch von einem modularen System profitieren, das eine breite Palette von Materialien verarbeiten kann, fügt das Unternehmen hinzu.
Hersteller von Zerkleinerungsanlagen müssen sich schon lange mit besonderen Kundenanforderungen im Recyclingbereich auseinandersetzen. Dies sei laut Vecoplan ein Grund, Komponenten wie Rotoren, Schneidspitzen, Gegenmesser und Siebe an die jeweilige Aufgabe anzupassen.
Laut Vecoplan sind diese Entscheidungen und die entsprechenden Kombinationen entscheidend für die Leistung und Qualität des Zerkleinerungsprozesses. Ein Anwender muss möglicherweise besonders harte Materialien verarbeiten, während ein anderer möglicherweise Elektromotoren benötigt, die bestimmten Standards in seiner Einsatzregion entsprechen.
Der Konstruktionsaufwand für solch vielfältige Lösungen könne erheblich sein und Hersteller müssten immer mehr unterschiedliche Teile auf Lager halten, um vorbereitet zu sein, fügt das Unternehmen hinzu.
Als Reaktion darauf hat Vecoplan nach eigenen Angaben seine Produktarchitektur angepasst und je nach Anwendung und Größe unterschiedliche Systemplattformen etabliert. Darüber hinaus wurden einzelne Module nach ihrer spezifischen Funktion klassifiziert.
Die von den Betreibern verwendeten Schnittstellen seien jedoch standardisiert und die Plattformen blieben unverändert, so das Unternehmen. „Anwendungsingenieure können je nach Kundenwunsch passende Produkte zusammenstellen, ähnlich wie Fahrzeughersteller einen Konfigurator nutzen“, so Vecoplan.
Ein Shredder-Käufer oder -Betreiber kann passende Module für das Sieb, den Rotor und den Antrieb auswählen. Jedes Modul ist in verschiedenen Varianten erhältlich und kann je nach Bedarf mit anderen Baugruppen kombiniert werden, so Vecoplan.
Komponenten wie Schneidwerkzeuge, Gegenmesser, Siebe und Rotoren wurden in einem Raster mit einheitlichen Modulgrößen organisiert. Das Vecoplan-Gitter ermöglicht eine Breitenvariation der Zerkleinerer in kleinen Schritten von 800 Millimeter bis über 3.200 Millimeter (31 Zoll bis 10,5 Fuß).
Vecoplan stellte 2019 auf einer Messe in Deutschland erstmals sein modulares System für seine VIZ-Zerkleinerungsmaschinenlinie vor. Das Unternehmen weitet das Prinzip nach eigenen Angaben auf sein gesamtes Zerkleinerungsmaschinensortiment aus und plant, in den kommenden Monaten mehrere Plattformen vorzustellen. Das Unternehmen plant außerdem Ergänzungen auf Modulebene, um seine Aktenvernichter vielseitiger zu machen, damit Käufer sie „perfekt an ihre Bedürfnisse anpassen“ können.
„In diesem Raster lassen sich verschiedenste Werkzeuggrößen und -typen abbilden, ohne dass die Gestaltung angrenzender Komponenten geändert werden muss“, sagt Vecoplan, das eine ähnliche Rasteridee auch auf andere Komponenten wie Antriebe anwendet.
Dank dieses Rasterprinzips könne Vecoplan individuelle Lösungen innerhalb des Spektrums konzipieren und dabei gleichzeitig ein überschaubares Maß an Komplexität wahren, so das Unternehmen. „Es ist nicht nötig, bei der Konstruktion bei Null anzufangen und es ist keine aufwändige Sonderlösung nötig.“
Entscheidet sich ein Anwender für den Kauf einer neuen Maschine, die an seine Anforderungen angepasst ist, kann Vecoplan einen Zerkleinerer schneller maßschneidern und sofort fertigen, so das Unternehmen. Mit der Durchsetzung des Grid-Gedankens profitieren Kunden zudem von einer noch schnelleren Teileverfügbarkeit durch eine optimierte Lagerhaltung, ergänzt Vecoplan.
Nach Angaben von Vecoplan besteht weiterhin die Möglichkeit, „die verschiedenen Module“ nachzurüsten, um die Funktionalität der Maschine an veränderte Anforderungen anzupassen.